As alles just eng Fro vun Point de Vue

Samstag, 16. Mai 2009

Kafka.

Ech hun mol rem bessen Kafka gelies. An ech war épaté. 2 kuerz Texter giff ech hei posten.

1)

Es handelt sich um folgendes: Ich saß einmal vor vielen Jahren, gewiß traurig genug, auf der Lehne des Laurenziberges. Ich prüfte die Wünsche, die ich für das Leben hatte. Als wichtigster oder als reizvollster ergab sich der Wunsch, eine Ansicht des Lebens zu gewinnen (und - das war allerdings notwendig verbunden - schriftlich die anderen von ihr überzeugen zu können), in der das Leben zwar sein natürliches schweres Fallen und Steigen bewahre, aber gleichzeitig mit nicht minderer Deutlichkeit als ein Nichts, als ein Traum, als ein Schweben erkannt werde. Vielleicht ein schöner Wunsch, wenn ich ihn richtig gewünscht hätte. Etwa als Wunsch, einen Tisch mit peinlich ordentlicher Handwerksmäßigkeit zusammenzuhämmern und dabei gleichzeitig nichts zu tun und zwar nicht so, daß man sagen könnte: »Ihm ist das Hämmern ein Nichts«, sondern »Ihm ist das Hämmern ein wirkliches Hämmern und gleichzeitig auch ein Nichts«, wodurch ja das Hämmern noch kühner, noch entschlossener, noch wirklicher und, wenn du willst, noch irrsinniger geworden wäre.

Aber er konnte gar nicht so wünschen, denn sein Wunsch war kein Wunsch, er war nur eine Verteidigung, eine Verbürgerlichung des Nichts, ein Hauch von Munterkeit, den er dem Nichts geben wollte, in das er zwar damals kaum die ersten bewußten Schritte tat, das er aber schon als sein Element fühlte. Es war damals eine Art Abschied, den er von der Scheinwelt der Jugend nahm, sie hatte ihn übrigens niemals unmittelbar getäuscht, sondern nur durch die Reden aller Autoritäten ringsherum täuschen lassen. So hatte sich die Notwendigkeit des 'Wunsches' ergeben.

2)

Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben. Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar. Man schämt sich nicht mehr, sterben zu wollen; man bittet aus der alten Zelle, die man haßt, in eine neue gebracht zu werden, die man erst hassen lernen wird. Ein Rest von Glauben wirkt dabei mit, während des Transportes werde zufällig der Herr durch den Gang kommen, den Gefangenen ansehn und sagen: "Diesen sollt Ihr nicht wieder einsperren. Er kommt zu mir."


Ech ging di 2 esou interpreteiren. Deen eischten beschreiwt deen Wellen, aus der Wourecht, dei un sech jo net positiv oder negativ as, mee eischter eidel, awer iergendwei eppes positives ze maachen. Eng Leisung, di den Mensch zefriddenstellt, eng dei mengt duerch iergenden trick, etwa duerch d Bewosstsin vun daer Sennlosegkeet an deem EIdlen sech kennen iwert dat eidelt an dat sennlost hinwechzestellen. Dass deen Wellen, hei Wonsch genannt iwerhaapt opkennt lait dorunner, dass een, virun allem wann een jonk as, Regelen vun Autoriteiten operluegt kritt, an een insgheim mengt dei Regelen haetten iergenden steenhaart Fundament. Iergendwann mierkt een dann, dass dat just Regelen sin dei am eidlen Raum schiewen.

Deen 2. as aehnlech. Een Liewen, Oder de Kader an deem een liewt get hei als eng Zell beschriwen, den Kader selwer wieren dann di Wourechten oder Iwerzeegungen dei een huet, an dei och glaichzaiteg d Maueren vun der Zell duerstellen. Wann dei Zell engem ze enk get, sicht een no enger anerer, eng di am beschten Fall mi grouss as. Mee sou oder sou, wann een vun eppes iwerzeegt as, huet een domat glaichzaiteg seng Mauren festgeluet. An iergendswei hofft een, dass een op der Sich no der Wourecht awer erleisst get. Sou giff di Sich sech dann rechtfertegen.

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